Compassionate Use: Ein Tor zu einem breiteren Verständnis psychedelischer Begleitung
Der Begriff Compassionate Use – auf Deutsch „Härtefallprogramm“ – beschreibt die Möglichkeit, noch nicht zugelassene Medikamente in besonderen Fällen einzusetzen. Für Menschen mit therapieresistenter Depression kann das etwa Psilocybin sein, das in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse zeigt. Solche Programme öffnen erste Türen zu einem verantwortungsvollen medizinischen Umgang mit Psychedelika – und gleichzeitig zu einer größeren Frage:
Wie kann eine professionelle, sichere und zugleich menschliche Begleitungspraxis entstehen, die über den klinischen Rahmen hinausgeht?
Zwischen Hoffnung und Regulierung
In Deutschland ist der Zugang zu Compassionate Use-Programmen bislang stark eingeschränkt. Nur wenige Ärzt:innen können darüber entscheiden, während Länder wie Australien, Kanada und die Schweiz bereits weiter sind. Sie erproben neue Wege, um psychedelische Substanzen therapeutisch einzusetzen – oft in Verbindung mit psychotherapeutischer fundierter Begleitung.
Diese Entwicklung zeigt, dass es nicht nur um die Substanz geht, sondern um die Qualität der Beziehung, und dem Kontext in der sie eingesetzt wird.
Mehr als Pharmakologie: Die Bedeutung von Begleitung
Ob im Rahmen eines Härtefallprogramms oder in anderen Kontexten – entscheidend ist die Art der Begleitung. Psychedelische Erfahrungen entfalten ihr Potenzial nicht in der Substanz selbst, sondern in der Vorbereitung, im sicheren Rahmen (Set & Setting) und in der anschließenden Integration. Standardisierte Abläufe greifen hier zu kurz. Jeder Mensch bringt eine eigene Geschichte, eigene Verletzungen und Ressourcen mit. Was es braucht, ist eine praxisnahe Begleitung, die individuell und flexibel auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person eingeht. Menschen unterscheiden sich darin, was sie suchen: Heilung, Neuorientierung, Lebenssinn oder eine tiefere Verbindung zu sich selbst. Deshalb braucht auch jede Begleitung eine eigene Form – flexibel, achtsam und abgestimmt auf individuelle Bedürfnisse.
Ausbildung für eine neue Begleitungspraxis
Damit eine psychedelische Begleitung sicher, wirksam und menschlich verbunden verläuft, braucht es auf Seiten der Begleiter eine fundierte Ausbildung. Eine Ausbildung, die Praxis, Selbsterfahrung und Theorie miteinander verbindet – und Raum bietet, wirklich eine eigene Haltung zu entwickeln.
Eine Schweizer Studie hat untersucht, wie solche Ausbildungsprogramme sinnvoll aussehen können.
Bei der zweijährigen Ausbildung für psychedelische Begleitung am KULA Institute, legen wir den Fokus auf genau diese Dinge:
Praxisorientiertes Lernen – durch reale Begleitungsprozesse, Fallarbeit und Supervision.
Selbsterfahrung – um die eigene innere Dynamik zu verstehen, bevor man andere begleitet.
Interdisziplinarität – Teilnehmende kommen aus Psychotherapie, Coaching, Körperarbeit, Medizin oder sozialer Arbeit – und lernen voneinander.
Philosophische und ethische Tiefe – Begleitung auf Augenhöhe statt Behandlung von oben herab. „We’re all just walking each other home.“ – Ram Dass
Ausblick: Vom Härtefall zur vielfältigen psychedelischen Praxis
Compassionate Use ist ein wichtiger erster Schritt, um Menschen in schwierigen Lebenslagen Zugang zu neuen Behandlungsformen zu ermöglichen. Doch eine zukunftsfähige psychedelische Praxis geht darüber hinaus. Wir verstehen psychedelische Begleitung als ganzheitlichen Weg der inneren Bildung, der Heilung, Selbsterkenntnis und professionelle Verantwortung verbindet.
Langfristig brauchen wir keine wenigen spezialisierten Ärzte, sondern gut ausgebildete Begleiterinnen, die mit Herz, Ethik und Kompetenz Menschen auf ihrem Weg begleiten – in Medizin, Therapie, Coaching oder Gemeinschaftskontexten.
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